Das 9-Level-Modell beschreibt die Entwicklung von Bewusstsein und Wertesystemen – für Individuen, Gruppen und Kulturen. Jedes Level baut auf dem vorherigen auf und erweitert das Verständnis für die Welt. Es basiert auf der Idee von Spiral Dynamics und beschreibt, wie Menschen auf Herausforderungen in ihrem Leben reagieren.

Die 9 Stufen – farbenfroh und dynamisch!

1. Beige – Überleben pur 🦴

Das Grundlevel. Hier geht es um Instinkt und Überleben: Nahrung, Schutz, Schlaf. Menschen agieren in kleinen Gruppen, wie in der Steinzeit.
👉 Denke an: Das Baby, das um Nahrung schreit.

2. Purpur – Magisches Denken 🌀

Das Leben wird von Mythen und Magie durchdrungen. Stammesdenken und Rituale geben Sicherheit.
👉 Denke an: Ein Schamane, der durch Tänze die Geister besänftigt.

3. Rot – Macht und Ego 🔥

Es zählt, wer am stärksten ist. Hier regieren Mut, Impulsivität und Dominanz.
👉 Denke an: Einen Draufgänger, der sich selbst beweisen will.

4. Blau – Ordnung und Regeln 📘

Hier kommt die Disziplin ins Spiel: Regeln, Moral und klare Strukturen. Gemeinschaften finden Sicherheit in festen Systemen.
👉 Denke an: Die Kirche im Mittelalter, die klare Gebote gibt.

5. Orange – Erfolg und Wissenschaft 🟠

Individuelles Wachstum steht im Vordergrund. Menschen streben nach Erfolg, Wissen und Innovation.
👉 Denke an: Unternehmer und Wissenschaftler, die neue Horizonte erobern.

6. Grün – Gemeinschaft und Harmonie 💚

Hier wird Gleichheit und Empathie wichtig. Gruppen arbeiten kooperativ und respektieren unterschiedliche Meinungen.
👉 Denke an: Eine Umweltbewegung, die für alle Lebewesen kämpft.

7. Gelb – Systemisches Denken 🌟

Das Individuum denkt flexibel und ganzheitlich. Komplexität wird akzeptiert und integriert.
👉 Denke an: Menschen, die in Netzwerken Lösungen finden.

8. Türkis – Globale Verbundenheit 🌍

Das Bewusstsein erkennt die Verbundenheit aller Dinge. Spirituelle, ökologische und soziale Perspektiven verschmelzen.
👉 Denke an: Eine globale Initiative für Frieden und Nachhaltigkeit.

9. Magenta – Transzendente Einheit ✨

Das höchste Level. Hier wird Nondualität erlebt. Alles ist Eins, frei von Trennung oder Identität.
👉 Denke an: Mystiker, die Einheit mit dem Universum erfahren.

Wie funktioniert das Modell?

Das 9-Level-Modell zeigt, dass jedes Level einen spezifischen Blickwinkel bietet, um Probleme zu lösen. Jedes Level hat seine Stärken, aber auch Schattenseiten. Das Ziel ist nicht, die höheren Stufen zu „erreichen“, sondern alle Stufen zu integrieren, um flexibel auf das Leben reagieren zu können.

Schattenarbeit im Integralis-Seminar: Konzept und Praxis

Im Rahmen des Integralis-Seminars widmen wir einen ganzen Tag der Schattenarbeit – einem kraftvollen Prozess, der dir hilft, verborgene Anteile deiner Persönlichkeit zu erkennen, anzunehmen und zu integrieren. Inspiriert von den Ansätzen von Ken Wilber, Veit Lindau und C.G. Jung bietet dieser Seminartag einen praxisnahen Zugang zu diesem transformativen Thema.

Die Bedeutung der Schattenarbeit

Schattenarbeit bezieht sich auf die Teile von uns, die wir verdrängt haben, weil wir sie als unangemessen, peinlich oder negativ empfinden. Doch diese Anteile verschwinden nicht, sondern wirken unbewusst weiter – oft in Form von Konflikten, Ängsten oder Selbstsabotage. Indem wir diese Schattenanteile bewusst machen, gewinnen wir nicht nur mehr Selbstakzeptanz, sondern auch Zugang zu ungeahnten Ressourcen.

• Ken Wilber beschreibt den Schatten als das „verdrängte Selbst“, das durch Integration ins Bewusstsein für inneren Frieden sorgt.
• Veit Lindau sieht im Schatten ungelebtes Potenzial, das uns bei liebevoller Annahme zu neuer Kraft und Klarheit führt.
• C.G. Jung betrachtet den Schatten als Tor zur Ganzheit und zur Individuation – der Entwicklung zu unserem wahren Selbst.

Seminarinhalt: Schritte zur Schattenintegration

1. Einführung: Was ist der Schatten?
Wir beginnen den Tag mit einer Einführung in die Theorie: Was ist der Schatten, wie entsteht er, und wie zeigt er sich im Alltag? Beispiele aus dem Leben der Teilnehmer und bekannte Archetypen (z. B. „der innere Kritiker“) machen die Konzepte greifbar.

2. Praktische Übung: Den Schatten erkennen
In einer geführten Reflexion tauchen die Teilnehmer in eine Situation ein, in der sie überreagiert oder sich unwohl gefühlt haben. Sie lernen, die dahinterliegenden verdrängten Gefühle (z. B. Wut, Angst, Schuld) wahrzunehmen.

Beispiel: Anna erzählt, dass sie oft wütend auf ihren Partner wird, weil er sie „nicht ernst nimmt“. In der Übung erkennt sie, dass ihre Wut aus einer unbewussten Angst vor Zurückweisung resultiert – ein Schattenanteil, den sie bisher nicht wahrgenommen hatte.

3. Konfrontation mit dem Schatten: Geführte Imagination
In einer meditativen Reise begegnen die Teilnehmer ihrem Schatten in Form eines inneren Bildes. Hier lernen sie, dem Schatten ohne Bewertung zu begegnen und ihn zu „befragen“. Dies fördert einen Dialog, der Verständnis und Heilung ermöglicht.

4. Integration: Der Schatten als Ressource
Nach der Konfrontation wird gemeinsam reflektiert: Welche positive Qualität steckt hinter dem Schatten? Teilnehmer erkennen, dass hinter ihrer Angst z. B. ein Bedürfnis nach Sicherheit steckt oder dass hinter ihrer Wut eine Sehnsucht nach Selbstbestimmung verborgen ist.

5. Gruppenarbeit: Schatten in Beziehungen erkennen
Die Teilnehmer lernen, wie der Schatten auch in Beziehungen wirkt – oft projizieren wir unsere verdrängten Anteile auf andere. In Rollenspielen und Partnerübungen werden Konflikte aus diesem neuen Blickwinkel betrachtet und konstruktiv gelöst.

Beispiel: Markus kritisiert seinen Kollegen ständig wegen „fehlender Disziplin“. Im Seminar erkennt er, dass er sich selbst oft als „zu faul“ empfindet und diesen verdrängten Anteil auf seinen Kollegen projiziert.

Ergebnis: Mehr Freiheit und Ganzheit

Am Ende des Tages haben die Teilnehmer nicht nur ihre Schattenanteile erkannt, sondern auch gelernt, sie in ihr Selbstbild zu integrieren. Sie erleben Schattenarbeit nicht als Konfrontation mit etwas „Negativem“, sondern als Weg zu mehr innerer Freiheit, Klarheit und Authentizität.

• Innere Freiheit: Die Last der Verdrängung wird aufgelöst.
• Authentizität: Teilnehmer zeigen sich selbst und anderen gegenüber ehrlicher.
• Kreativität und Stärke: Verborgene Ressourcen werden freigelegt.

Warum Schattenarbeit im Integralis-Seminar?

Die Schattenarbeit ergänzt die anderen Ansätze des Seminars perfekt. Sie gibt den Teilnehmern nicht nur ein tieferes Verständnis ihrer selbst, sondern stärkt auch ihre Fähigkeit, die Herausforderungen des Lebens mit mehr Gelassenheit und innerer Stärke zu meistern. Ganz nach dem Motto: „Die Dunkelheit ist nicht dein Feind – sie ist der Weg zu deinem Licht.“

Entwicklungspsychologie im Integralis-Seminar: Überblick mit Fokus auf Nachlernen

Die Entwicklungspsychologie ist ein essenzieller Bestandteil des Integralis-Seminars, weil sie aufzeigt, wie Menschen verschiedene Bewusstseinsstufen durchlaufen – und dass keine Stufe „besser“ oder „schlechter“ ist. Jede Stufe hat ihre eigene Bedeutung und Qualität. Manchmal kann eine Stufe jedoch unterentwickelt bleiben, wodurch ein Ungleichgewicht entsteht. Im Seminar wird vermittelt, wie solche Defizite erkannt und aufgearbeitet werden können.

Inhalte: Entwicklungsstufen verstehen und integrieren

• Die natürliche Entwicklung: Mit den Ansätzen von Jean Piaget und Ken Wilber lernen die Teilnehmer, dass Entwicklung in Phasen abläuft. Jede Phase baut auf der vorherigen auf und erweitert das Verständnis der Welt.
• Stagnation und Nachlernen: Wenn eine Stufe nicht vollständig durchlebt wurde, können Lücken entstehen, die sich später in Form von Unsicherheiten, Blockaden oder Überreaktionen äußern. Ziel ist es, diese Defizite zu erkennen und bewusst nachzuholen.

Kernidee: Wachstum bedeutet nicht, alte Stufen „zu überwinden“, sondern alle Stufen zu integrieren. Manchmal erfordert dies ein Nachlernen von Fähigkeiten, die in früheren Phasen nicht ausreichend entwickelt wurden.

Beispiel: Nachlernen einer unterentwickelten Stufe

Ein Teilnehmer stellt im Seminar fest, dass er auf der roten Stufe (Kraft und Selbstbehauptung) wenig Raum für eigene Durchsetzungsfähigkeit entwickelt hat. Statt seine Bedürfnisse klar zu äußern, vermeidet er Konflikte und passt sich oft an (möglicherweise eine Überbetonung der blauen Stufe: Ordnung und Regeln).

Übung:
In einer sicher geführten Rollenspiel-Situation wird der Teilnehmer ermutigt, ein fiktives Szenario nachzustellen, in dem er „Nein“ sagt oder klare Grenzen zieht. Ziel ist es, sich die Kraft und Direktheit der roten Stufe anzueignen, ohne dabei destruktiv zu wirken.

Nach der Übung reflektiert die Gruppe:

• Wie hat es sich angefühlt, sich klar abzugrenzen?
• Wo gibt es noch Widerstände, und wie könnte dies im Alltag geübt werden?

Integration im Alltag

Die Teilnehmer lernen, dass jede Entwicklungsstufe ihre eigene Bedeutung hat:

• Die blaue Stufe (Ordnung und Struktur) gibt Sicherheit, aber zu viel Fokus darauf kann zu Rigide führen.
• Die grüne Stufe (Empathie und Gemeinschaft) ist wichtig, aber ohne Selbstbehauptung (rote Stufe) kann es zu Überanpassung kommen.

Im Seminar wird Raum geschaffen, die eigenen Stärken und Schwächen in den Stufen zu reflektieren und gezielt daran zu arbeiten.

Ergebnis des Tages: Ganzheitliches Wachstum

Am Ende des Seminartages verstehen die Teilnehmer:

• Welche Stufen sie in ihrer Entwicklung bereits gemeistert haben.
• Welche Stufen möglicherweise unterentwickelt sind.
• Wie sie diese Lücken mit konkreten Übungen und Reflexionen nachholen können.

Diese Erkenntnisse führen zu mehr Balance und Flexibilität im Denken, Fühlen und Handeln – die Grundlage für persönliches Wachstum und eine authentische Lebensgestaltung.