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Willkommen zurück!

Remissionsphase

Weiter geht es mit den 6 Phasen der Erkrankung.

Das große Ziel aller Behandlungen, egal ob OP, Bestrahlung, Chemotherapie, komplementär oder alternativ, ist, dass der Krebs letztendlich verschwunden / nicht mehr nachweisbar ist.

Wenn der Arzt nach der letzten Untersuchung im Anschluss an die Behandlungphase endlich sagt: „Sie sind krebsfrei“ befindet man sich in der vierten (und für die viele Krebspatienten heutzutage auch gleichzeitig der letzten) Phase: der Remissionsphase.

Tante Eusebia hat ihre Chemotherapie und eine Teilabnahme der Brust hinter sich. Jetzt atmet sie auf: Bei den Untersuchungen wurden keine Anzeichen von einem Tumor mehr gefunden, sie gilt offiziell in Remission. Der Arzt rät ihr, erstmal zu entspannen, nach Hause zu gehen und wieder Normalität zu finden. Das ist leichter gesagt als getan, denn die Erfahrungen lassen sich nicht so leicht vergessen und Eusebia hat noch allerlei mit ihrem neuen Körper und mit den Nachwirkungen der Behandlung zu tun. Und überhaupt: wie kehrt man denn jetzt zu Normalität zurück, nach allem, was in den letzten Monaten so passiert ist? Wie geht man mit der Angst vor einem Rückfall um? Wie geht es jetzt überhaupt weiter?

Willibald geht es fast ähnlich wie Eusebia. Der Krebs ist überstanden, weg. Was für eine Erleichterung! Sie haben es geschafft. Neben der großen Freude fühlt er sich gleichzeitig ausgelaugt, die Kraftreserven sind aufgebraucht. Er hat Schwierigkeiten, das Erlebte zu verarbeiten. Ein neuer Rhythmus muss her. Die Ärzte und auch Kollegen freuen sich für ihn und Eusebia und sagen so etwas wie „Na dann ist ja alles wieder beim Alten.“ So fühlt es sich aber gar nicht an, denn Eusebia und er sind nicht mehr die Alten. Sie haben sich verändert und auf einmal bleibt Zeit für die Frage: Aber wie geht es nun weiter?

Remissionsphase: Nicht zurück auf Null!

Wir als Berater sagen hier auch ganz klar: Remission kommt zwar von remittere = zurückschreiten, aber „wie vorher“ leben ist selten der richtige Weg.

Die Lebensweise von „davor“ hat sicher auch ihren Anteil dazu beigetragen, dass sich der Krebs (weiter)entwickeln konnte. Deswegen gilt es nun herauszufinden, was man in welchen Bereichen besser machen kann. Alles darf auf den Prüfstand gestellt werden und was nicht (ziel-)dienlich ist, darf weg. Alles, was die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Entspannung unterstützt, darf bleiben und verstärkt werden. Es geht hier um eine Analyse des Lebens, der Wünsche, Ziele und Erwartungen.

Salutogenese als Ansatz für das neue Leben

In einem vorigen Blogeintrag haben wir schon einmal von der Salutogenese gesprochen.

Dieses Konzept ist hier sehr wichtig, denn anhand dessen kann man gut einteilen und/oder analysieren, an welchen Bereichen gearbeitet werden darf, wo Gesund-werden noch unterstützt werden könnte. Ist denn z.B. verstehbar, warum die Krankheit gerade bei dir ins Leben getreten ist?

Aus psychosomatischer Sicht hat das Symptom des Körpers (= Krebs = raumfordernder Prozess) immer eine Verlinkung zu etwas, das im Bewusstsein fehlt (nicht genug Raum gefordert?). Es darf also nachgeforscht und überlegt werden, wo in Zukunft mehr auf sich selbst geachtet werden sollte.

Auch die Handhabbarkeit und v.a. die Sinnhaftigkeit dürfen überprüft oder ggf. erarbeitet werden.

Weitere Informationen und Tipps dazu findest Du in dem Blogeintrag zu Salutogenese.

Oder in dem kostenlosen Vorschau-Video von unserem HOPE-Programm.

Salutogenese Konzept Dreieck im Kreis

Zusammenfassend gilt es in der Remissionsphase nun also erstmal zu schauen: Was tut mir gut, was möchte ich, welche Ziele habe ich weiterhin für mein Leben und was darf nun weichen, denn es dient nicht mehr?

Der Umgang mit dem Krebs, wenn auch nicht mehr akut, hört also (noch) nicht wirklich auf. Er verändert und gehört weiterhin irgendwie zum Leben dazu. Daher ist es nicht ratsam, zu versuchen, solch einen Einschnitt einfach zu vergessen oder zu verdrängen. Lieber nutzen wir diese Gelegenheit und schauen in Ruhe auf die wichtigen Themen, um hier Lösungen zu finden und dem Ziel (einem gesunden, glücklichen, zufriedenen Leben) näher zu kommen.

Die nächste Phase wünschen wir niemandem, dennoch ist sie oft Bestandteil einer Krebsreise: Die Rezidivphase – der Krebs kommt zurück.

 

Bis dahin alles Gute,

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