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… ist für die meisten Menschen sehr sehr schwer. Viele Faktoren beeinflussen dabei, wie mit diesem Fest nun umgegangen wird. Gibt es Kinder, die gerne Weihnachten feiern (wollen)? Wieviel Zeit ist zwischen Todestag und Weihnachtsfest bereits vergangen? Wie war die Beziehung vor dem Tod? Wurden Emotionen im Haushalt gerne gesehen oder eher unterdrückt? usw. usw.

Sobald man darüber nachdenkt, wie man nun dieses erste Weihnachtsfest ohne den geliebten Menschen begehen möchte, kann auch sehr schnell der Gedanke aufkommen, ob es nicht besser ist, wenn man gar nicht feiert. Ohne diesen Menschen ist es nicht mehr dasselbe, es tut weh und am liebsten und einfachsten wäre es doch, wenn man die ganze Feierei einfach ignoriert, vergisst und verdrängt.

Noch vor gar nicht langer Zeit gab es für die Hinterbliebenen „Verhaltensregeln“, hauptsächlich für das erste Jahr.

Die Frauen mussten schwarz tragen, durften nicht feiern, sich nichts gönnen, … war das Trauerjahr aber rum, sollten sie wieder in den Alltag zurück kehren, den Verstorbenen irgendwie vergessen, schließlich sei nun genug Zeit vergangen und „das Leben muss ja weiter gehen“.

Das fiel den meisten Trauernden aber gar nicht so leicht, auch wenn sie es versucht haben. Inzwischen beginnt sich eine neue Trauerkultur immer mehr durchzusetzen. Jeder trauert anders, kürzer oder länger. Und so entscheidet sich auch jeder anders, wie nun dieses erste Weihnachtsfest ohne den geliebten Menschen begangen wird.

Wir möchten hier nur ein paar Gedanken und Fragen teilen, die vielleicht eine neue Perspektive auf die Situation erlauben.

Als erstes kann man sich folgende, etwas altbekannte, Frage stellen:

„Hätte der Verstorbene gewollt, dass Du das Weihnachtsfest – das Fest der Liebe – vergisst oder hätte er/sie gewollt, dass Du dieses bewusst gestaltest?“

Wenn die Antwort letzteres und das bewusste Gestalten ist, dann gibt es viele Möglichkeiten, dies zu tun.

Etwas ganz Praktisches ist z.B. den Tisch für die verstorbene Person mit einzudecken. Oder ein Bild in die Runde zu stellen. Ein Geschenk unter den Baum zu legen, oder vielleicht eine andere spezifische Tradition, die mit dieser Person in Verbindung gebracht wird, fortzuführen.

Es geht darum, die verstorbene Person bewusst zu integrieren, sich nicht vor dem Schmerz des Verlustes zu ängstigen und auszuweichen, sondern die Liebe zu dieser Person teilhaben und überwiegen zu lassen.

Eine weitere Möglichkeit dafür ist, sich an die Dinge zu erinnern, die waren. Welche schönen Momente und Erinnerungen gibt es mit oder für diese verstorbene Person?

Es gibt die schöne Erkenntnis, dass wir Liebe empfinden, wenn wir „ich liebe dich“ sagen, nicht, wenn wir es hören. Denn in diesem Moment der Aussage (oder des Gedankens) ist die Liebe in uns und wir spüren sie im Herzen.

Was ist also noch an Liebe für diese Person da?

Für dieses Weihnachtsfest vergiss nicht und werde Dir bewusst: Liebe vergeht nicht. Spür‘ in Dein Herz und fühle, wie du weiterhin in Verbindung mit dieser Person bist.

Und gerade beim Weihnachtsfest, was ja als das Fest der Liebe beschrieben wird, ist die richtige Zeit, um sich dem bewusst zu werden.

Es ist völlig normal, dass das erste Weihnachtsfest ohne eine geliebte Person hoch-emotional ist. Das ist menschlich. Und wie schön, dass all diese Emotionen einen Platz in unserer Welt haben, dass wir lieben können und diese Liebe auch nach dem Tod noch vorhanden ist.

Wir hoffen, Du kannst diese Gedanken für Dich annehmen und möglicherweise auch umsetzen und dass sie Dir helfen, Weihnachten dieses Jahr zu feiern. Und damit auch die Liebe zu verstorbenen Personen zu feiern.

In diesem Sinne alles Gute und eine besinnliche Zeit!

Dein TBAcare Team

Gerade diese Winter- und Weihnachtszeit ist für viele Menschen aus den verschiedensten Gründen nicht leicht. Wie immer, hier der explizite Aufruf: Hole Dir Unterstützung, wenn die Emotionen, die Trauer oder der Schmerz zu groß wird und Du nicht selbstständig das Gefühl der Liebe einladen kannst oder Zugriff darauf hast. Es gibt Ansprechpartner – telefonische Seelsorge, psychosoziale Berater, … – und auch für Dich ist ein offenes Ohr da.

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